Ein ganz besonderer Fall
- 30. Juni 2015 - Allgemein, Familie
Manchmal sind es nicht nur die Geschichten, die wir erforschen, sondern auch die Geschichten der Menschen, für die wir forschen, die unseren Job so spannend machen!
Ein ganz besonderer Fall ist uns vor kurzer Zeit begegnet, als wir Post aus einem Gefängnis in Großbritannien bekamen! Das passiert nun auch nicht alle Tage…
Ein Insasse namens John schrieb uns ausführlich von seinen jahrelangen Bemühungen, Informationen über die Familie seines Großvaters mütterlicherseits zu finden, der vermutlich aus Hamburg stammte. „Ich habe so viele glückliche Erinnerungen an ihn und liebte ihn sehr, auch wenn ich nie wirklich viel über seine Familie wusste, nicht mal ihre Namen….“ Die Suche gestaltete sich natürlich, vor allem unter den erschwerten Bedingungen seines Aufenthaltsorts, alles andere als leicht, sodass er lediglich in Büchern über Genealogie mehr über die Suche nach den eigenen Vorfahren lernen konnte. Über Briefverkehr zu verschiedenen Stellen ergab sich jedoch schon eine beachtliche Menge an Informationen, die unser Interesse weckten.
Obwohl John ausdrücklich betonte, dass er natürlich keine finanziellen Ressourcen habe und sich von uns keine Recherche, sondern lediglich Informationen zu möglichen Kontaktstellen für ihn erhoffte, beschlossen wir, diesen Ausnahmefall pro bono zu bearbeiten. Wir bearbeiten nämlich seit einiger Zeit pro Jahr zwei außergewöhnliche Fälle, die lediglich eine kurze Urkundensuche oder ähnliches erfordern, pro bono. Dank Johns hervorragenden Vorarbeit wurden wir schnell fündig und konnten ihm einen Taufeintrag zu seinem Großvater zukommen lassen.
Die Antwort ließ nicht lange auf sich warten! „Ich bin überrascht aber überglücklich dass Sie mir geantwortet haben“, lasen wir wenig später in einem neuen Brief aus England. Die neue Information bedeutete einen großen Schritt in der Erforschung seiner Familie und natürlich nur weitere Fragen. So ist es fast immer – eine neue Information in der Spurensuche der eigenen Familie wirft eigentlich nur weitere Fragen auf, die einen noch tiefer in die Vergangenheit führen.
Vielleicht wird uns John ja eines Tages wieder als regulärer Kunde kontaktieren und wir erfahren gemeinsam mehr über seinen deutschen Großvater… ein spannender Fall, für ihn wie für uns!
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