Gertrude Ederle
- 06. August 2015 - Allgemein, Geburtstag, Historische Ereignisse, Persönlichkeiten
Manchmal braucht man ein Vorbild, eine bestärkende Geschichte von mutigen Menschen. Wo sollte ich eine solche suchen, wenn nicht in der Geschichte?
1926 durschwamm die erste Frau den Ärmelkanal. Die Amerikanerin Gertrude Ederle, die die Tochter deutscher Auswanderer war, hatte angeblich beim Besuch von Freunden am Bissinger See in Schwaben das Schwimmen gelernt und stellte schon im Alter von 12 Jahren den ersten Weltrekord über 800m Freistil auf. Es folgten etliche weitere Weltrekorde, Olympiamedaillen, und schließlich die legendäre Durchkreuzung des Ärmelkanals zwischen Cap Gris-Nez und Dover.
Sie benötigte dafür gerade mal 14 Stunden und 32 Minuten und war damit zwei Stunden schneller als der bisherige Weltmeister. Die sogenannte „Königin der Wellen“ wurde daraufhin zur Ehrenbürgerin New Yorks ernannt und mit einer Parade zuhause empfangen. Dabei war es keine leichte Zeit für professionelle Schwimmerinnen: Noch wenige Jahre zuvor mussten sie mit Protesten durchsetzen, dass sie ohne Strümpfe schwimmen durften, und die allmähliche Entwicklung des Badeanzuges hin zu einem Kleidungsstück das sportliche Leistungen überhaupt ermöglichte, war auch noch nicht allzu lange her.
„Sie sagten, eine Frau könne niemals den Ärmelkanal durchschwimmen. Ich habe ihnen das Gegenteil bewiesen.“ Ihre außerordentlichen Leistungen im Sport waren nicht das einzig bewundernswerte an „Trudy“. Nach einem Unfall 1933, der sie lähmte und mehrere Jahre ans Bett fesselte, trainierte sie so lange und so hart, dass sie zunächst das Laufen, später auch das Schwimmen wieder erlernte. Von ihrer Kindheit an schwerhörig, brachte sie nach Abschluss ihrer Profikarriere schwerhörigen Kindern das Schwimmen bei.
Wenn das kein Ansporn ist, heute mal wieder 100% zu geben!
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