„Wer eine gute, verständige und schöne Frau sucht, …“
- 08. März 2016 - Allgemein, Familie, Feiertage, Historische Ereignisse, Wissen
„[…] sucht nicht eine, sondern drei.“ (Oscar Wilde, 1854 - 1900)
Wenngleich es in Bezug auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern noch viel zu tun gibt, hat sich im letzten Jahrhundert doch schon einiges getan: Während heute mit Angela Merkel eine Frau an der Spitze der deutschen Regierung steht, hatten Frauen bis ins 20. Jahrhundert hinein beispielsweise gar nicht das Recht, an politischen Wahlen teilzunehmen. Geschweige denn übten sie einen Beruf aus: Wenn wir in der Ahnenforschung mit Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert oder früher arbeiten, begegnen uns nur äußerst selten Frauen, die zu jener Zeit einen Beruf ausübten. Die Zuständigkeiten zwischen den Geschlechtern waren damals klar getrennt.
Erst in den Jahren 1910/11 formierte sich in Deutschland und anderen Ländern organisierter Protest gegen diese Ungleichstellung, er ging u. a. von sozialistischen Organisationen aus und forderte mehr Rechte für Frauen ein. Die Versammlungen und Kundgebungen, die in jener Zeit stattfanden, sollten der Ausgangspunkt für den Internationalen Frauentag sein: Erstmals am 19. März 1911 begangen, wurde der Internationale Frauentag im Jahr 1921 schließlich auf den 8. März festgelegt.
Es dürfte kaum überraschen, dass die Nationalsozialisten den Frauentag kurzerhand wieder verboten und auch die Bundesrepublik lange Zeit kein wirkliches Interesse daran zeigte, den Frauentag zu fördern. Es waren die Vereinten Nationen, die 1975 schließlich einen Tag im Jahr offiziell als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ ausriefen.
Während der Internationale Frauentag in Westdeutschland ein Schattendasein fristete, wurde er in Ostdeutschland durchaus als wichtiger Feiertag begangen. Noch heute ist es im Osten Deutschlands üblicher als im Westen, Frauen an diesem Tag zu gratulieren oder weiblichen Angestellten sogar Blumen zu überreichen.
Übrigens: Es gibt auch einen Internationalen Männertag. Auch das gehört zur Gleichberechtigung.
Die Kommentarfunktion ist für diesen Artikel deaktiviert.
0 Kommentare