Die "Muttersprache" ist laut Duden die "Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [und primär im Sprachgebrauch] hat". Damit ist Sprache ein kulturelles Gut, das uns von klein auf begleitet und uns gleichzeitig zum Teil einer Familie bzw. Gemeinschaft macht.
Doch Sprache ist nicht gleich Sprache: Insbesondere in der Ahnenforschung lässt sich nachvollziehen, wie sich Sprachen und Schrift im Wandel der Zeit verändern, Begriffe eine neue Bedeutung erhalten oder aber ganz aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Bei der Ahnenforschung stoßen wir immer wieder auf Begriffe, die heute als veraltet gelten: Ließen unsere Ahnen sich im 19. Jahrhundert trauen, begingen sie eine „Copulation“ statt einer „Heirat“. Oder aber es standen bei einer Taufe „Gevatter“ als Taufpaten zur Seite.
Smithsonian Institution Collection: National Postal Museum, CuratorialPhotographicCollection. Photographer: unknown. Image number: A.2006-22.
Manchmal begegnen einem bei der Ahnenforschung auch kuriose, unglaubliche Geschichten aus der Vergangenheit. Das folgende Beispiel zeigt einmal mehr, dass die USA wahrhaftig ein Land der unbegrenzten Möglichkeiten sind. 1913 und 1914, kurz nach der Einführung des postalischen Paketservices, war es noch möglich bzw. nicht explizit verboten, Kinder per Post zu schicken.
Heute am 02. Februar feiern König Willem Alexander und Königin Máxima der Niederlande ihren 14. Hochzeitstag. Diese Hochzeit hatte im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt, da Maxima weder adlig war noch die richtige Herkunft hatte.
Wenn wir heute in der Ahnenforschung auf die Eheschließungen unserer Vorfahren schauen, dann hatte eine Heirat meist wenig mit Liebe zu tun. Während der Dreharbeiten zu "Das Geheimnis meiner Familie" mit Christine Neubauer erläuterte der Historiker Dr. Martin Ortmeier (den Link dazu finden Sie hier), dass nur knapp 2 % der vor 1900 geschlossenen Ehen aus Liebe eingegangen wurden.
Schiffspassagierlisten aus dem 19. und 20. Jahrhundert sind wichtige Quellen der Ahnenforschung, lassen sich doch an ihnen die Wege der Auswanderer übers Meer und in ferne Länder nachvollziehen.
Viele dieser Schiffe, die uns während unserer Forschung immer wieder begegnen, haben eine bewegte Geschichte. So auch das Hamburger Auswanderschiff „Cimbria“, dessen Geschichte ebenso tragisch wie sagenumwoben ist.
Zu unseren französischen Nachbarn haben wir eine ganz besondere Beziehung: Viele von uns sind mit den Comic-Geschichten über den Gallier Astérix groß geworden, der Eiffelturm wird gern als Kulisse für Heiratsanträge gewählt und das Croissant ist mittlerweile fester Bestandteil eines jeden Sonntagsfrühstücks.
Das Jahr 1919 markiert wohl eine der wichtigsten Zäsuren unserer Geschichte: Der Erste Weltkrieg, der vier Jahre lang die Welt in Atem gehalten und Millionen Todesopfer gefordert hatte, war beendet und fand mit dem Versailler Vertrag sein offizielles Ende. Die Tage, in denen dieser historische Vertrag beschlossen wurde, jährten sich im Jahr 2016 nun zum 97. Mal.
Ob Nivea, Tesa oder den Labello - die Produkte kennt jeder; auch der Hersteller ist weltweit bekannt: die Beiersdorf AG. Aber die Personen hinter diesen Marken sind weit weniger bekannt.
1880 lässt sich Paul Carl Beiersdorf, geboren in Neuruppin im Jahr 1836, in Hamburg als Apotheker nieder und tüftelt zusammen mit dem Dermatologen Paul Gerson Unna (1850- 1929) an einem Wundverband herum - das Pflaster, wie wir es heute kennen, ist erfunden!
Es weihnachtet sehr – und in jedem Land ein wenig anders. Die unterschiedlichen Sitten und Gebräuche zeigen sich auch am Schmuck für den Weihnachtsbaum.
Dass US-Amerikaner Girlanden aus Popcorn basteln, um ihren nicht selten mit allerlei Kitschigem überfrachteten Christmas Tree damit zu schmücken, hat man vielleicht schon mal in einer amerikanischen Filmkomödie gesehen. Auch in deutschen Weihnachtsbäumen hingen neben den bunten Glaskugeln traditionell Lebensmittel: Äpfel, Nüsse, Gebäck, Zuckerstangen – und Gewürzgurken. Wie bitte? Ja, Sie haben richtig gelesen: Gewürzgurken.
Unter diesem Motto wird morgen Abend, also in der Nacht vom 05. auf dem 06. Dezember auf der Nordseeinsel Borkum wieder der "Klaasohm" sein Unwesen treiben.
Dieser Brauch soll auf die Zeit zurückgehen, als die meist arme Bevölkerung der Insel durch Walfang Geld dazuverdiente. Die Männer kehrten im Spätherbst nach langer Abwesenheit auf die Insel zurück, die während des Sommers fest in weiblicher Hand war. In dieser speziellen Nacht geht es daher für die Männer darum, die "Herrschaft" zurückzuerlangen.
Sollten Sie vorhaben ein Kapitalverbrechen zu begehen: Verüben Sie es nicht in Wiesbaden, Frankfurt oder Kassel. Selbstverständlich gehen wir nicht davon aus, dass Sie kriminelle Energie freisetzen möchten, aber wichtig zu wissen wäre schon, dass in Hessen noch die Todesstrafe gilt. Zumindest seit die Landesverfassung am 01. Dezember 1946 verabschiedet wurde, ist in Art. 21 Abs. 1 HV festgehalten, dass für besonders schwere Verbrechen die Todesstrafe verhängt werden kann. Hessen ist dadurch nicht nur das erste Land, das seine Landesverfassung nach dem 2. Weltkrieg auf den Weg gebracht hat, sondern auch das letzte, das diesen Teil noch nicht gestrichen hat. Auch hier bewahrheitet sich wieder, dass die Letzten die Ersten sein werden.
Es gibt Maß- und Mengeneinheiten aus alter Zeit, von denen Sie zum Teil vermutlich noch nie gehört haben. Vielleicht haben Sie immerhin schon einmal „Meterbrot“ im Supermarkt oder beim Bäcker gekauft. Aber haben Sie auch nachgemessen? Falls nicht, wir haben spaßeshalber den Zollstock genommen: Das Meterbrot kommt nicht annähernd an seine namensgebende Länge heran. Es misst nur um die 40 Zentimeter.
Eine andere Mengeneinheit, die noch halbwegs geläufig ist, ist das sprichwörtliche Pfund. Es taucht vielleicht noch in alten Rezepten auf: Man nehme ein halbes Pfund Butter, zum Beispiel. In diesem Zusammenhang ist 1 Pfund = 500 Gramm gemeint.
Als Hamburger geht man am Wochenende an der Alster spazieren. Man könnte auch an die Elbe fahren. Aber als Hamburger ist man entweder Alster- oder Elbgänger, HSV- oder Pauli-Fan. Auch bei beim Wohnverhalten gibt es eine klare Unterscheidung, ein striktes „Rechts-“ oder „Links-der-Alster“.
Am 16. November 1960 starb einer der erfolgreichsten Hollywood-Schauspieler aller Zeiten, Clark Gable. 1901 geboren, hatte er in Hollywood vor allem mit den Klassikern „Meuterei auf der Bounty“ und „Vom Winde verweht“ Filmgeschichte geschrieben. Er galt als ein Garant für Kassenschlager und wurde mit der höchsten Würde der amerikanischen Filmwelt, dem Oscar, für seine Rolle in „Es geschah in einer Nacht“ geehrt. Er spielte unter anderem an der Seite von Ava Gardner, Marilyn Monroe und Grace Kelly und machte sich zur Legende.
Der 9. November ist ein besonderer Tag in der Geschichte Deutschlands. Gleich vierfach hat er im 20. Jahrhundert Geschichte gemacht – im guten wie im traurigen Sinne. Daher wird heute vielerorts der Verbrechen, aber auch der positiven Entwicklungen, die mit diesem Tag in Verbindung stehen, gedacht.
Am 9. November 1918 meuterten kriegsmüde Seemänner, die im Zuge des Ersten Weltkrieges erneut gegen England auslaufen sollten, in Wilhelmshaven. Der Krieg hatte fast 10 Millionen Todesopfer und doppelt so viele Verwundete gekostet und die Menschen waren erschöpft. Die Revolte griff wie ein Lauffeuer auf das ganze Land über. Die Novemberrevolution führte zur Abdankung Kaiser Wilhelms und zur Errichtung der Deutschen Republik, in der erstmals eine demokratisch gewählte Regierung die politische Verantwortung übernahm.
Als der Amerikaner John Brinkman uns vor einiger Zeit kontaktierte, hatten wir die Möglichkeit auf eine ganz besondere Familiengeschichte zu blicken. John Brinkmann sen., sein Vater, war Direktor der Photographie bei der NASA und somit dafür verantwortlich der Welt die spektakulären Aufnahmen des Gemini und Apollo Raumfahrprogramms zu präsentieren. Insbesondere die ersten Bilder von der Oberfläche des Mondes von 1969, die um die Welt gingen und es noch immer tun (ja, wahrscheinlich die, die Sie gerade visualisieren), lagen in seinem Aufgabenbereich. John jun. erzählte uns davon, wie sein Vater diese Fotos am Frühstückstisch herumreichte, noch bevor sie der Presse übergeben wurden. Diese Geschichte illustriert, wie ein kollektiv erlebtes Ereignis, wie das der Mondlandung, häufig sich in einzelnen Bilder manifestiert, für die Nachwelt festgehalten wird und damit aber in Kontrast steht zu dem individuellen, flüchtigen Erleben und Leben der eigenen Geschichte, aber auch der Urahnen. Und mit dem fortschreitenden Alter seines Vaters wollte John ihn zurückführen an seine deutschen Wurzeln und einen Teil Erinnerungsgeschichte beitragen und festhalten.