Ändert sich die Arbeit eines Genealogen, wenn er von zu Hause aus arbeitet? Tatsächlich gar nicht so viel, denn es ändert sich ja nur die Arbeitsstätte und nicht die Arbeit an sich. Ohnehin läuft heute ja schon einiges digital bzw. wir bekommen die Unterlagen in vielen Fällen von Ämtern und Archiven zugeschickt.
D’Artagnan und die drei Musketiere, Skulptur von Zurab Tsereteli auf dem Place Saint-Pierre in Condom (Gers), Frankreich von 2010. Foto von René Hourdry [CC BY-SA 4.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Musketeers_by_Dumas,_Condom_(Gers)_23.jpg).
Als wir auf einer deutschen Sterbeurkunde von 1918 neulich als Beruf Musketier lasen, haben selbst wir kurz gestutzt, obwohl uns täglich die unterschiedlichsten (und inhaltlich seltsamere) Berufe begegnen. Trotzdem denkt man doch zuallererst einmal an die drei Musketiere aus dem Roman von Alexandre Dumas von 1844 und die vermutet man weder in Deutschland noch im 20. Jahrhundert.
Amerikanisches und tschechisches Budweiser, Foto: Dorisall at English Wikipedia [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC BY-SA 3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABud_and_Budvar.jpg)
Eines der bekanntesten Brauereiunternehmen weltweit ist ohne Frage Anheuser-Busch. Mittlerweile gehört die amerikanische Brauerei zu dem internationalen Konzern Anheuser-Busch InBev (ABInBev). Ebenso wie verschiedene deutsche Biermarken wie Beck’s, Franziskaner Weißbier, Hasseröder, Diebels oder Löwenbräu. Ihren Ursprung hat die Brauerei in den 1850er Jahren in St. Louis (Missouri). 1860 wurde sie von Eberhard Anheuser und einem Partner übernommen. Anheuser starb 20 Jahre später, am 2. Mai 1880 in St. Louis.
Frederick Pabst, Foto von S.L. Stein (The Pabst Mansion) [Public domain], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Frederick_Pabst_by_SL_Stein.jpg)
Ebenso wenig wie die Deutschen das Bier erfunden haben, waren Sie die ersten, die in den USA Bier gebraut haben. Spätestens ab den 17. Jahrhundert sind Brauereien belegt. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts wurde jedoch vorwiegend Ale britischer Art produziert. Dies änderte sich erst mit der verstärkten Einwanderung aus Deutschland und der damit einher gehenden größeren Nachfrage nach leichterem Lager. Diese wurde ab etwa Mitte des Jahrhunderts vor allem von deutschen Brauern bedient. Ende des 19. Jahrhunderts war Lager das vorherrschende Bier in den USA geworden und vor allem deutsch-amerikanische Brauer wie Busch, Pabst oder Schlitz hatten sich einen Namen gemacht.
Verschiedene Biersorten. Von Personal Creations (www.personalcreations.com) [CC BY 2.0 (http://creativecommons.org/licenses/by/2.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3ABeer_in_glasses_and_steins.jpg)
Des Deutschen liebstes Getränk? Bier! So zumindest das gängige Klischee. Dafür gibt es aber durchaus gute Gründe. Einer davon ist sicherlich das deutsche Reinheitsgebot, das den guten Ruf des deutschen Gerstensaftes mitbegründet. Erlassen wurde es am 23. April 1516, daher wird jedes Jahr am 23. April der Tag des deutschen Bieres begangen. Das Reinheitsgebot ist das älteste Lebensmittelgesetz der Welt und besagt, dass in deutsches Bier nur Wasser, Hopfen und Gerste gehören. Die Auswirkung von Hefesporen aus der Luft, die die Gärung beeinflussten, war damals noch nicht bekannt. Heute ermöglicht der Zusatz von Hefe die gleichbleibende Qualität des Bieres. Vor Erlass des Reinheitsgebots wurde einiges hinzugemischt, um dem Bier beispielsweise einen besonderen Geschmack zu geben, die berauschende Wirkung zu steigern oder sauer gewordenes Bier wieder genießbar zu machen. Die ersten urkundlich nachweisbaren Vorläufer des Reinheitsgebotes finden sich bereits 1156 in Augsburg.
Bei der Arbeit mit historischen Urkunden und Kirchenbucheinträgen stolpert man häufig über Worte, die riesige Fragezeichen hervorrufen. Häufig sind das Bezeichnungen von Berufen, die es heute in der Form nicht mehr gibt, oder deren Namen sich schlichtweg gewandelt haben – wie zum Beispiel der „Oeconomus“, der heute Hausmeister oder, ganz modern, Facility Manager genannt werden würde.