Cover des Buches „Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater“ von Florian Heyden, Bildrechte bei der Eulenspiegel Verlagsgruppe.
Unser Beruf ist unglaublich spannend und wir erleben so Einiges: Lang gehütete Familiengeheimnisse werden aufgedeckt, unbekannte Verwandte gefunden und so manche Frage endlich geklärt. Ein ganz besonderer Fall war aber auch für uns von Anfang an der von Florian Heyden. Viele Jahre haben wir damit verbracht, die unterschiedlichsten Archive weltweit für Ihn zu durchsuchen, um neue Informationen über seinen berühmten Urgroßvater zu finden - keinen geringeren als Walter Ulbricht. Heute erscheint nun endlich das Buch von Florian Heyden: „Walter Ulbricht. Mein Urgroßvater“.
Grabstein der Familie Duden in Bad Hersfeld, ein Beispiel für eine bekannte Persönlichkeit, zu der sich einiges erzählen ließe. Konrad Duden hatte keinen geringen Einfluss auf die Rechtschreibung in Deutschland (näheres dazu: https://www.beyond-history.de/blog/permalink/190/). Foto von 2micha (Own work) [GPL (http://www.gnu.org/licenses/gpl.html)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Grabstein_duden_hersfeld.jpg)
Bereits zum Tag des Friedhofs 2015 haben wir uns mit der Bedeutung von Grabstätten für die Ahnenforschung beschäftigt. Damals haben wir auch über den Friedhof 2.0 berichtet, der beispielsweise das Anbringen von QR-Codes ermöglicht, über die man auf eingerichteten Gedenkseiten oder auch verlinkte Videos weitere Informationen zum Verstorbenen erhalten kann. Mit voranschreitender Technik gibt es aber selbstverständlich auch hier immer Neues.
Foto von Andreas Bohnenstengel [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Hochzeit_08.jpg)
Viele werden die Frage, wann denn (endlich) geheiratet wird, kennen. Zumindest ist es aber in westlichen Ländern kein Problem mehr, zusammenzuziehen und Kinder zu bekommen, ohne verheiratet zu sein. Früher ein Skandal. Aber wann heiratete man eigentlich? Und stimmt es, dass dies früher geschah als heute?
Fragen, die auch für die Ahnenforschung relevant sind. Für das Auffinden von Verwandten oder spezifischen Heirats- oder Geburtsdaten kann es durchaus relevant sein, eine ungefähre Idee davon zu haben, wie groß der Generationenabstand gewesen sein könnte bzw. welches Heiratsalter etwa in Frage kommt.
Altstoffsammelaktion zum Erwerb eines Tieres, das am Internationalen Kindertag 1959 dem Berliner Tierpark übergeben werden soll. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-59459-0002 / Ulmer, Rudi / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-59459-0002,_Aus_Altstoffen_ein_Tier_f%C3%BCr_den_Tierpark.jpg)
Zwar gibt es keine zwei Staaten mehr, Unterschiede lassen sich zwischen Ost- und Westdeutschland aber weiterhin feststellen. Strukturelle Ungleichheiten, aber vor allem auch weiterhin verschiedene Traditionen, z.B. im Begehen mancher Feierlichkeiten. So ist beispielsweise am 1. Juni in Deutschland Kindertag. Einer der Kindertage um genau zu sein. Tatsächlich werden nämlich heute in Deutschland zwei Kindertage gefeiert. Der Internationale Kindertag am 1. Juni und der Weltkindertag am 20. September. Wobei ersterer eine größere Bedeutung im Osten des Landes hat.
Cover des Buches „Sie kam aus Mariupol“ von Natascha Wodin, Bildrechte beim Rowohlt Verlag
Im Februar 2017 ist bei Rowohlt das neue Buch der Schriftstellerin Natascha Wodin erschienen. „Sie kam aus Mariupol“ erzählt nicht nur die bewegende Geschichte ihrer Mutter, sondern beschreibt auch eindrücklich die Ahnenforschung als solche. Zu Recht wurde die literarische Biographie mit dem Preis der Leipziger Buchmesse ausgezeichnet.
Im Jahr 2011 erreichte uns die Anfrage einer australischen Kundin, die kurz nach dem 2. Weltkrieg in Rotenburg/Wümme geboren worden war.
Ihr Vater war dort bei der Luftwaffe stationiert gewesen. Nach kurzer britischer Gefangenschaft entschied er sich, in seine Heimatstadt Wien zu seiner Ehefrau und den beiden gemeinsamen Kindern zurückzukehren. Damit verließ er die Mutter unserer Kundin und die uneheliche Tochter noch vor derer Geburt. Nach 65 Jahren wollte die Tochter endlich wissen, wer ihr Vater gewesen war.
„[…] sucht nicht eine, sondern drei.“ (Oscar Wilde, 1854 - 1900)
Wenngleich es in Bezug auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern noch viel zu tun gibt, hat sich im letzten Jahrhundert doch schon einiges getan: Während heute mit Angela Merkel eine Frau an der Spitze der deutschen Regierung steht, hatten Frauen bis ins 20. Jahrhundert hinein beispielsweise gar nicht das Recht, an politischen Wahlen teilzunehmen. Geschweige denn übten sie einen Beruf aus: Wenn wir in der Ahnenforschung mit Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert oder früher arbeiten, begegnen uns nur äußerst selten Frauen, die zu jener Zeit einen Beruf ausübten. Die Zuständigkeiten zwischen den Geschlechtern waren damals klar getrennt.
Heute am 02. Februar feiern König Willem Alexander und Königin Máxima der Niederlande ihren 14. Hochzeitstag. Diese Hochzeit hatte im Vorfeld für viel Wirbel gesorgt, da Maxima weder adlig war noch die richtige Herkunft hatte.
Wenn wir heute in der Ahnenforschung auf die Eheschließungen unserer Vorfahren schauen, dann hatte eine Heirat meist wenig mit Liebe zu tun. Während der Dreharbeiten zu "Das Geheimnis meiner Familie" mit Christine Neubauer erläuterte der Historiker Dr. Martin Ortmeier (den Link dazu finden Sie hier), dass nur knapp 2 % der vor 1900 geschlossenen Ehen aus Liebe eingegangen wurden.
Ob Nivea, Tesa oder den Labello - die Produkte kennt jeder; auch der Hersteller ist weltweit bekannt: die Beiersdorf AG. Aber die Personen hinter diesen Marken sind weit weniger bekannt.
1880 lässt sich Paul Carl Beiersdorf, geboren in Neuruppin im Jahr 1836, in Hamburg als Apotheker nieder und tüftelt zusammen mit dem Dermatologen Paul Gerson Unna (1850- 1929) an einem Wundverband herum - das Pflaster, wie wir es heute kennen, ist erfunden!
Als der Amerikaner John Brinkman uns vor einiger Zeit kontaktierte, hatten wir die Möglichkeit auf eine ganz besondere Familiengeschichte zu blicken. John Brinkmann sen., sein Vater, war Direktor der Photographie bei der NASA und somit dafür verantwortlich der Welt die spektakulären Aufnahmen des Gemini und Apollo Raumfahrprogramms zu präsentieren. Insbesondere die ersten Bilder von der Oberfläche des Mondes von 1969, die um die Welt gingen und es noch immer tun (ja, wahrscheinlich die, die Sie gerade visualisieren), lagen in seinem Aufgabenbereich. John jun. erzählte uns davon, wie sein Vater diese Fotos am Frühstückstisch herumreichte, noch bevor sie der Presse übergeben wurden. Diese Geschichte illustriert, wie ein kollektiv erlebtes Ereignis, wie das der Mondlandung, häufig sich in einzelnen Bilder manifestiert, für die Nachwelt festgehalten wird und damit aber in Kontrast steht zu dem individuellen, flüchtigen Erleben und Leben der eigenen Geschichte, aber auch der Urahnen. Und mit dem fortschreitenden Alter seines Vaters wollte John ihn zurückführen an seine deutschen Wurzeln und einen Teil Erinnerungsgeschichte beitragen und festhalten.
Als Justus und Frieda an einem Donnerstag im Juni 1907 heirateten, ahnten sie nicht, dass ihre spätere Tochter einmal Filmgeschichte schreiben würde!
Justus Samuel Bergman, ein Schwede aus Stockholm, ehelichte am 13. Juni 1907 die in Hamburg wohnende Frieda Henriette Auguste Louise Adler im Standesamt 3 in Hamburg-Eimsbüttel. Es war ein wunderschöner, mit etwa 20° C nicht allzu warmer Sommertag, als die beiden traditionsgemäß am Wohnort der Braut die Ehe eingingen.
Wahlkampf wird manchmal mit den seltsamsten Mitteln betrieben. Als in den USA 2008 Barack Obama u.a. gegen Hillary Clinton antrat, kam auch die Ahnenforschung ins Spiel, um Wähler zu gewinnen. So stellte sich interessanterweise heraus, dass Obama und Clinton über neun Ecken miteinander verwandt sind. Außerdem soll Obama ein entfernter Cousin Brad Pitts, Clinton eine Verwandte von Angelina Jolie sein – auch jeweils um neun Ecken. Während Obama angeblich in George W. Bush, Gerald Ford und Lyndon Johnson weitere entfernte Cousins haben soll, sei Clinton auf der französisch-kanadischen Seite ihrer Familie mit Madonna, Celine Dion und Alanis Morissette verwandt.
Es war einer dieser Fälle, die beinahe unmöglich scheinen. Bei der Suche eines deutschen Vorfahren für einen amerikanischen Kunden hatten wir so gut wie nichts in der Hand: Alles was wir hatten war ein Name, der nicht einmal deutsch klang, die Angabe, dass der Vorfahre aus Deutschland nach Amerika eingewandert sei und einen möglichen Zeitraum von fast 10 Jahren, in dem er geboren worden sein könnte. Über einen Namensvetter, der in den Vereinigten Staaten nahe ‚unserem‘ Einwanderer wohnte und aus dem Raum Oldenburg kam, entstand die Vermutung, dass auch er aus dieser Region gekommen sein könnte.
Manchmal sind es nicht nur die Geschichten, die wir erforschen, sondern auch die Geschichten der Menschen, für die wir forschen, die unseren Job so spannend machen!
Ein ganz besonderer Fall ist uns vor kurzer Zeit begegnet, als wir Post aus einem Gefängnis in Großbritannien bekamen! Das passiert nun auch nicht alle Ta