19. November 2022, Andrea Bentschneider - Feiertage
Der goldene Oktober ist vorbei. Die Weihnachtszeit hat noch nicht begonnen. Der Herbst hat mit regnerischem Schauerwetter und den ersten Herbststürmen des Jahres Einzug gehalten.
Der November wird aber nicht wegen des Wetters seit jeher als “Trauermonat” oder auch als “Monat des Gedenkens" bezeichnet. Der Totensonntag, Allerheiligen, Allerseelen oder auch der Volkstrauertag fallen in diesen Monat. An diesen Tagen wird den Verstorbenen gedacht, weshalb sie auch als stille Feiertage bezeichnet werden.
Maibaum vor der evangelischen Kirche in Rieseberg, Landkreis Helmstedt, Foto von Kirchenfan, Creative Commons CC0 1.0 Universal Public Domain Dedication, via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Rieseberg_Kirche.jpg).
Der Übergang in den „Wonnemonat“ Mai in der Nacht vom 30. April auf den 01. Mai wird in Deutschland und Europa vielerorts bis heute in unterschiedlicher Weise gefeiert. Die kalte wird durch die warme Jahreszeit abgelöst und „böse Geister“ werden vertrieben.
Foto von August Spies aus dem Jahr 1886. Er wird darauf als Mörder bezeichnet. Quelle: UnbekannterFotograf, Public domain [PD-US-expired] via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:August-Spies-1886.jpg).
Jedes Jahr am 01. Mai wird in vielen Ländern der Tag der Arbeit in unterschiedlicher Weise begangen. Doch woher kommt diese Tradition überhaupt, warum war ein Deutscher in Chicago, Illinois (im Übrigen einer Partnerstadt Hamburgs) mitverantwortlich für die Einführung an diesem Tag und warum feiern dann ausgerechnet die US-Amerikaner ihren „Labor Day“ an einem anderen Tag?
Am 25. April wird in Australien, Neuseeland und Tonga mit dem Anzac (Australian and New Zealand Army Corps) Day der Gefallenen der Schlacht von Gallipoli 1915 gedacht. In der ersten gemeinsamen Militäraktion für Australien, Neuseeland und Soldaten aus Tonga landeten die Streitkräfte dabei auf der osmanischen Gallipoli-Halbinsel um einen Weg für die Alliierten Flotten freizukämpfen. Dabei wurden sie von den überraschend starken osmanischen Truppen aufgehalten; die Schlacht führte zu immensen Verlusten auf beiden Seiten.
Täglich fliegt der Weihnachtsmann über den Hamburger Weihnachtsmarkt auf dem Rathausplatz. Foto von Chorengel, Pixabay.com.
Es ist wieder so weit, in Deutschland eröffnen so langsam die Weihnachtsmärkte. Auch in Hamburg startet heute auf vielen der großen und kleinen Weihnachtsmärkte in den verschiedenen Stadtteilen die Saison. Aber nicht nur hier sind die gemütlichen Märkte beliebt, die zum Glühweintrinken und Essen ebenso einladen wie zum Bummeln und Geschenke einkaufen. Der deutsche Weihnachtsmarkt ist, ähnlich wie das Oktoberfest, ein wahrer Exportschlager.
Detail eines Kirchenfensters in der War Memorial Chapel der Washington National Cathedral in Washington D.C. Martin Luther schlägt seine 95 Thesen an die Kirchentür in Wittenberg. Foto von Tim Evanson [CC BY-SA 2.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/2.0)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Clerestory_window_12_-_War_Memorial_Chapel_-_National_Cathedral_-_DC.JPG)
Am 31. Oktober 1517 soll Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel die Tür der Schlosskirche zu Wittenberg geschlagen haben. Ob er dies wirklich getan hat, ist heute umstritten, dennoch gilt dieses Datum vielen als eigentlicher Beginn der Reformation und es wird daher in Deutschland und Österreich als Reformationstag gefeiert.
Leopold I., König der Belgier, Foto von Unbekannt (Zeno.org, ID-Nummer 20001849204) [Public domain], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File%3AL%C3%A9opold_I.jpg)
Seit 1890 ist der 21. Juli der Nationalfeiertag Belgiens. Zurück geht dieses Datum auf den Tag im Jahr 1831 an dem der erste König der Belgier, Leopold I., den Eid auf die neue Verfassung des gerade unabhängig gewordenen Staates ablegte. Er stammte aus einem deutschen Adelsgeschlecht.
Altstoffsammelaktion zum Erwerb eines Tieres, das am Internationalen Kindertag 1959 dem Berliner Tierpark übergeben werden soll. Quelle: Bundesarchiv, Bild 183-59459-0002 / Ulmer, Rudi / CC-BY-SA 3.0 [CC BY-SA 3.0 de (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/de/deed.en)], via Wikimedia Commons (https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Bundesarchiv_Bild_183-59459-0002,_Aus_Altstoffen_ein_Tier_f%C3%BCr_den_Tierpark.jpg)
Zwar gibt es keine zwei Staaten mehr, Unterschiede lassen sich zwischen Ost- und Westdeutschland aber weiterhin feststellen. Strukturelle Ungleichheiten, aber vor allem auch weiterhin verschiedene Traditionen, z.B. im Begehen mancher Feierlichkeiten. So ist beispielsweise am 1. Juni in Deutschland Kindertag. Einer der Kindertage um genau zu sein. Tatsächlich werden nämlich heute in Deutschland zwei Kindertage gefeiert. Der Internationale Kindertag am 1. Juni und der Weltkindertag am 20. September. Wobei ersterer eine größere Bedeutung im Osten des Landes hat.
Der November ist der Monat, in welchem hierzulande traditionell die Laternenumzüge stattfinden. Dass kleine Kinder frühabendlich mit ihren Eltern und bunten, selbstgebastelten Laternen losziehen, hat - wie so vieles - seinen Ursprung in kirchlichen Feiertagen. Genauer gesagt, wird mit den warmen Lichtern im November dem heiligen Martin von Tours gedacht.
Bald ist es soweit: Es wird wieder an der Uhr gedreht. Seit 1996 gelten einheitliche Sommerzeitregelungen in der EU, damit beginnt die Sommerzeit am letzten Sonntag im März und endet am letzten Sonntag im Oktober. Mit Beginn der „Winterzeit“ wird die Uhr also um eine Stunde auf die sogenannte „Normalzeit“ zurückgestellt.
Heute von den meisten Menschen als lästig empfunden, war die Zeitumstellung einst temporär in Krisenzeiten wie den Weltkriegen eingeführt worden, um das Tageslicht besser nutzen und darüber Energie einsparen zu können. Dennoch ist der angeblich positive Effekt der Zeitumstellung auf den Energieverbrauch momentan noch umstritten: Laut Bundesumweltamt wird während der von März bis Oktober gültigen Sommerzeit abends zwar weniger elektrisches Licht genutzt, dafür wird in den Morgenstunden der kälteren Monate wie März und April mehr geheizt. Hinzu kommt, dass sich die Zeitumstellung und der veränderte Tagesrhythmus negativ auf den Organismus vieler Menschen auswirken.
„[…] sucht nicht eine, sondern drei.“ (Oscar Wilde, 1854 - 1900)
Wenngleich es in Bezug auf die Gleichberechtigung von Frauen und Männern noch viel zu tun gibt, hat sich im letzten Jahrhundert doch schon einiges getan: Während heute mit Angela Merkel eine Frau an der Spitze der deutschen Regierung steht, hatten Frauen bis ins 20. Jahrhundert hinein beispielsweise gar nicht das Recht, an politischen Wahlen teilzunehmen. Geschweige denn übten sie einen Beruf aus: Wenn wir in der Ahnenforschung mit Dokumenten aus dem 19. Jahrhundert oder früher arbeiten, begegnen uns nur äußerst selten Frauen, die zu jener Zeit einen Beruf ausübten. Die Zuständigkeiten zwischen den Geschlechtern waren damals klar getrennt.
Was wir als ein Jahr wahrnehmen, ist genau die Zeit, die die Erde braucht, um sich einmal um die Sonne zu drehen. Tatsächlich aber dauert dieser Vorgang nicht genau 365 Tage, sondern 365 Tage und etwa 6 Stunden. Damit unser Kalenderjahr angesichts dieser Differenz aber auch in Zukunft synchron ist mit dem so genannten tropischen Sonnenjahr, gibt es das Schaltjahr: Alle paar Jahre wird dem Kalenderjahr der 29. Februar hinzugefügt, das Schaltjahr hat somit 366 Tage. So auch das Jahr 2016.
Die "Muttersprache" ist laut Duden die "Sprache, die ein Mensch als Kind (von den Eltern) erlernt [und primär im Sprachgebrauch] hat". Damit ist Sprache ein kulturelles Gut, das uns von klein auf begleitet und uns gleichzeitig zum Teil einer Familie bzw. Gemeinschaft macht.
Doch Sprache ist nicht gleich Sprache: Insbesondere in der Ahnenforschung lässt sich nachvollziehen, wie sich Sprachen und Schrift im Wandel der Zeit verändern, Begriffe eine neue Bedeutung erhalten oder aber ganz aus dem Sprachgebrauch verschwinden. Bei der Ahnenforschung stoßen wir immer wieder auf Begriffe, die heute als veraltet gelten: Ließen unsere Ahnen sich im 19. Jahrhundert trauen, begingen sie eine „Copulation“ statt einer „Heirat“. Oder aber es standen bei einer Taufe „Gevatter“ als Taufpaten zur Seite.
Zu unseren französischen Nachbarn haben wir eine ganz besondere Beziehung: Viele von uns sind mit den Comic-Geschichten über den Gallier Astérix groß geworden, der Eiffelturm wird gern als Kulisse für Heiratsanträge gewählt und das Croissant ist mittlerweile fester Bestandteil eines jeden Sonntagsfrühstücks.
Das Jahr 1919 markiert wohl eine der wichtigsten Zäsuren unserer Geschichte: Der Erste Weltkrieg, der vier Jahre lang die Welt in Atem gehalten und Millionen Todesopfer gefordert hatte, war beendet und fand mit dem Versailler Vertrag sein offizielles Ende. Die Tage, in denen dieser historische Vertrag beschlossen wurde, jährten sich im Jahr 2016 nun zum 97. Mal.