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Neueröffnung der “BallinStadt”

Andrea Bentschneider - 06. Juni 2016 - Allgemein, Auswanderung, Hamburg

Für jeden Ahnenforscher ist das „Auswanderermuseum BallinStadt” eine der Adressen in Hamburg, an denen man mal gewesen sein muss. Wo einst der Reeder Albert Ballin „Auswandererhallen“ für Emigranten errichten ließ, in denen sie auf ihre Überfahrt in die USA warten konnten, steht seit 2007 die „BallinStadt“.

Jetzt wurde es dann aber doch mal Zeit, dem Ganzen einen neuen Anstrich zu geben. Nachdem in einer mehrwöchigen Umbauphase eifrig geplant und getüftelt, Requisiten gerückt und Texttafeln überarbeitet worden waren, öffnete das Museum am 13. Mai 2016 – zunächst für geladene Gäste – seine historischen Pforten.

Bei strahlendem Sonnenschein kamen rund 200 geladene Gäste zur Eröffnungsfeier auf die Veddel, um sich das umgestaltete Museum anzuschauen. Für Sekt und Häppchen war gesorgt, sodass sich die Gäste anschließend auf einen ersten Rundgang durch eine der Hallen begeben konnten, bevor am frühen Abend unter anderem Museumsgeschäftsführer Volker Reimers und Hamburgs Oberbürgermeister Olaf Scholz zu den Gästen sprachen. 

Die überarbeitete und erweiterte Ausstellung der „BallinStadt“ ist gewohnt requisitenverliebt, sie weist aber doch ein paar Neuerungen auf. Die Ausstellung greift thematisch nun u.a. das auf, was aufgrund der aktuellen Debatten um Einwanderung und Flüchtlingskrise derzeit überall so präsent ist: Sie versucht zu ergründen, welche Motive Menschen – damals wie heute – hatten oder haben, ihre Heimat zu verlassen, mit welchen Erwartungen sie emigrieren und welche Schicksale hinter einer Auswanderung stehen. 

Auch will die Ausstellung die verschiedenen Facetten des Begriffes „Migration“ aufzeigen: Hierzu können sich die Besucher z.B. direkt neben einem Trabbi über die Binnenmigration sogenannter „Republikflüchtlinge“ informieren oder unter den wachsamen Augen einer leuchtend pinken Freiheitsstatue anhand eines Fragenkatalogs einmal testen, ob sie denn damals in die Vereinigten Staaten hätten einreisen dürfen.

Angesichts der Tatsache, dass die „BallinStadt“ sich als eines der wenigen Auswanderermuseen in Deutschland vor allem auch an jene englischsprachigen Besucher richten dürfte, deren Vorfahren einst aus Deutschland emigrierten, verwunderte es dann aber doch, dass die Texttafeln in der Ausstellung ausschließlich in Deutsch zu lesen waren.

Wer sich ein eigenes Bild von der Ausstellung machen möchte – die „BallinStadt“ hat seit dem 14. Mai 2016 wieder geöffnet.

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