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Die falsche Vier

Andrea Bentschneider - 16. Juni 2016 - Allgemein, Wissen

Ist Ihnen schon einmal aufgefallen, dass auf Uhren mit römischen Ziffern die 4 oft als „IIII“ geschrieben wird, und nicht, wie wir es in der Schule gelernt haben, als „IV“? Nein? Dann wird es Ihnen ab jetzt auffallen!

Und wenn es Ihnen auffällt und Sie bei der Gelegenheit mit Ihrem historischen Wissen glänzen möchten, können Sie das ab sofort auch tun, denn hier kommen die Erklärungen:

Es gibt mehrere Theorien, wie es zur „IIII“ kam. Eine davon besagt, dass im alten Rom das „I“ für J und das „V“ für U stand. Eine „IV“ hätte also wie „JU“ ausgesehen, die Abkürzung für den römischen Gott Jupiter, und wäre damit Blasphemie gewesen! Deshalb durfte hier die „IIII“ benutzt werden. 

Später soll Ludwig XIV, der berühmte absolutistische Sonnenkönig Frankreichs, die höfischen Uhrmacher angewiesen haben, die „IIII“ zu benutzen, die er der „IV“ gegenüber bevorzugte. Warum? Weil er konnte! Und die Uhrmacher mussten selbstverständlich folgen.

Es gibt aber auch Pragmatiker, die das ganze sachlich begründen: Mit einer „IIII“ sieht das Ziffernblatt einfach ausgeglichener und ästhetisch ansprechender aus. Darum werden die meisten Uhren heute immer noch so hergestellt. 

Schon erstaunlich, was sich manchmal hinter ein paar Strichen verbirgt!

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